Zu spät fürs LkSG? Was Sie jetzt tun sollten

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, Verantwortung für ihre Lieferketten zu übernehmen und menschenrechtliche sowie umweltbezogene Standards einzuhalten. Doch was, wenn Ihr Unternehmen bei der Umsetzung in Verzug geraten ist? Die Konsequenzen können gravierend sein: von rechtlichen Sanktionen über hohe Bußgelder bis hin zu Schäden für das Unternehmensimage. Es ist daher entscheidend, jetzt schnell und strategisch zu handeln, um den Rückstand aufzuholen und mögliche Risiken zu minimieren.

04. Dezember 2024 | Blog | Supplier Management

LkSG in short: Kurze Einführung

Das LkSG ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten und zielt darauf ab, menschenrechtliche und umweltbezogene Standards entlang globaler Lieferketten zu gewährleisten. Es verpflichtet zunächst Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden und ab 2024 auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden, Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten einzuhalten.

Zu den wesentlichen Anforderungen des LkSG gehört die Einführung eines Risikomanagementsystems, das potenzielle Verstöße gegen Menschenrechte und Umweltvorgaben identifiziert, bewertet und minimiert. Darüber hinaus sind Unternehmen verpflichtet, regelmäßige Risikoanalysen durchzuführen, präventive Maßnahmen zu ergreifen und Beschwerdeverfahren für Betroffene bereitzustellen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen müssen in einem jährlichen Bericht dokumentiert und veröffentlicht werden.

Die Bedeutung des LkSG reicht weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus: Es verdeutlicht die gesellschaftliche Erwartung, dass Unternehmen Verantwortung für ihre globalen Wertschöpfungsketten übernehmen und diese widerstandsfähig gestalten. Etwa 47 % der mittelständischen Unternehmen setzen daher in den kommenden 12 Monaten laut unserer Studie auf Risikomanagement und Lieferkettenresilienz, um sich zukunftssicher aufzustellen.

Für viele Unternehmen ist dieses Thema jedoch (noch) Neuland – insbesondere dann, wenn bestehende Strukturen und Prozesse nicht auf die Anforderungen und Ziele des LkSG ausgelegt sind. Wenn bislang keine Maßnahmen zur Stärkung der Lieferkettenresilienz und zur Erfüllung der Vorgaben des LkSG ergriffen wurden, können wirtschaftliche, rechtliche und reputationsbezogene Risiken die Folge sein. Entscheidend ist jetzt, proaktiv zu handeln, um Versäumnisse auszugleichen und den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Was passiert, wenn das LkSG nicht eingehalten wird?

Rechtliche Konsequenzen: Hohe Bußgelder und Ausschluss von Aufträgen

Die Nichteinhaltung des LkSG zieht rechtliche Folgen nach sich. Unternehmen, die gegen die Vorgaben verstoßen, müssen mit Bußgeldern rechnen, die je nach Schwere der Verstöße bis zu zwei Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen können. Für große Firmen kann dies eine massive finanzielle Belastung darstellen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der mögliche Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen. Besonders Unternehmen, die stark von staatlichen oder kommunalen Aufträgen abhängig sind, könnten dadurch langfristig in Schwierigkeiten geraten. Das Gesetz schafft somit einen klaren Anreiz, den gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen und stellt gleichzeitig eine Gefahr für die finanzielle Stabilität und den Wettbewerbsvorteil dar, wenn dies nicht geschieht.

 

Reputationsverlust: Vertrauen der Stakeholder steht auf dem Spiel

Neben den rechtlichen Sanktionen ist der Schaden für die Unternehmensreputation oft noch schwerwiegender. In der heutigen Geschäftswelt ist Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Faktor für Kunden und Partner geworden. Verbraucher möchten wissen, dass sie Produkte von verantwortungsvollen Unternehmen kaufen, und Geschäftspartner verlangen transparente Lieferketten, um selbst compliant zu bleiben.

Ein bekannt gewordener Verstoß gegen das LkSG kann das Vertrauen der Stakeholder erschüttern. Ein solcher Reputationsverlust hat Kundenabwanderung, einen Einbruch der Umsätze und langfristig eine geschwächte Marktposition zur Folge. Zudem sind Unternehmen, die negativ auffallen, häufiger Ziel öffentlicher Kritik durch Medien und Nichtregierungsorganisationen, was den Druck weiter erhöht.

 

Krisenbewältigung: Kosten für Schadensbegrenzung steigen

Unternehmen, die nicht proaktiv handeln, sehen sich oft mit hohen Kosten für nachträgliche Schadensbegrenzung konfrontiert. Diese reichen von PR-Maßnahmen über juristische Verfahren bis hin zu kostenintensiven Anpassungen, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.

Erste Schritte: So holen Sie den Rückstand mit CSR auf

Corporate Social Responsibility (CSR) ist das Leitmotiv des LkSG, da es den Anspruch widerspiegelt, ökonomisches Handeln mit sozialer und ökologischer Verantwortung zu verbinden. Das Gesetz fordert Unternehmen auf, nicht nur ihre eigene Wertschöpfung, sondern auch die Bedingungen in der gesamten Lieferkette kritisch zu analysieren und zu gestalten.

Dabei geht es über die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus. Unternehmen werden ermutigt, proaktiv zur Förderung von Menschenrechten, fairen Arbeitsbedingungen und Umweltstandards beizutragen. Dies zeigt sich auch in der Praxis: Laut unserer Studie berücksichtigen 64,5 % der Unternehmen bereits Umweltkriterien bei der Bewertung potenzieller Lieferanten, und 63,4 % beziehen soziale Kriterien in ihre Entscheidungsprozesse ein, um den Anforderungen des LkSG gerecht zu werden.

Wenn auch Ihr Unternehmen die Umsetzung des LkSG vorantreiben möchte, können folgende Schritte hilfreich sein:

Risikomanagement etablieren

Der erste Schritt zur Einhaltung des LkSG ist die Durchführung einer umfassenden Risikoanalyse. Ziel ist es, potenzielle Risiken in der Lieferkette zu identifizieren – etwa Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder umweltschädigende Praktiken. Diese Analyse bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen. Dabei sollten Unternehmen nicht nur die direkten Lieferanten, sondern auch weiterführende Lieferkettenstufen einbeziehen, da Verstöße oft in tieferen Ebenen auftreten.

Sorgfaltspflichtenmanagement aufbauen

Ein funktionierendes Sorgfaltspflichtenmanagementsystem ist essenziell. Dazu gehört die Definition klarer Verantwortlichkeiten im Unternehmen, z. B. durch die Einrichtung eines internen Teams oder die Ernennung eines Compliance-Beauftragten. Präventive Maßnahmen wie die Einführung von Verhaltenskodizes für Lieferanten und die Umsetzung von Schulungsprogrammen für Mitarbeitende sind dabei entscheidend.

Beschwerdemechanismen implementieren

Ein zentraler Aspekt des LkSG ist die Bereitstellung eines Beschwerdeverfahrens für Betroffene. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Arbeiter und Interessensgruppen Verstöße melden können, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Diese Mechanismen sollten transparent und leicht zugänglich gestaltet werden.

Prioritäten setzen und pragmatisch vorgehen

Gerade bei verspätetem Start ist es wichtig, pragmatisch zu handeln. Unternehmen sollten zunächst die gravierendsten Risiken angehen und ihre Maßnahmen schrittweise ausbauen. Die Nutzung externer Expertise oder technischer Tools kann dabei helfen, Zeit und Ressourcen zu sparen.

Unterstützung durch Onventis: Ihre Lösung für das LkSG

Die Umsetzung des LkSG erfordert gezielte Maßnahmen, insbesondere bei der Risikoanalyse und Überwachung globaler Lieferketten. Onventis bietet eine ganzheitliche Plattform, die speziell darauf ausgerichtet ist, Unternehmen bei diesen Herausforderungen zu unterstützen.
Mit den Lösungen von Onventis können Unternehmen Lieferantendaten zentral verwalten, Risiken automatisiert identifizieren und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben lückenlos dokumentieren. Durch die Integration von Lieferantenbewertungen und Echtzeit-Risikoreports durch Drittanbieter wie EcoVadis und IntegrityNext wird Transparenz geschaffen, die es erlaubt, kritische Punkte frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln.

Neben den technologischen Vorteilen bietet Onventis praxisorientierte Unterstützung, darunter maßgeschneiderte Beratung, Schulungsprogramme und eine nahtlose Integration in bestehende Systeme. Diese Kombination aus Technologie und Expertise hilft Unternehmen, die Anforderungen des LkSG schnell und effizient zu erfüllen – und zugleich Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige und transparente Lieferketten zu sichern.

Jetzt handeln und Chancen nutzen

Das LkSG bietet die Chance, Ihre Lieferketten nachhaltig zu optimieren und sich als verantwortungsvolles Unternehmen zu positionieren. Unternehmen, die die gesetzlichen Anforderungen proaktiv angehen, stärken nicht nur ihre Compliance, sondern auch ihr Image und ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend werteorientierten Markt.

Auch wenn Ihr Unternehmen bei der Umsetzung des LkSG in Verzug geraten ist, ist es noch nicht zu spät, aktiv zu werden. Indem Sie jetzt die richtigen Schritte einleiten – von der Risikoanalyse über die Einrichtung eines Sorgfaltspflichtenmanagements bis hin zur Nutzung professioneller Tools wie Onventis – können Sie sowohl rechtliche Konsequenzen und Reputationsverluste vermeiden als auch strategische Vorteile gewinnen.

Nutzen Sie diese Gelegenheit und schaffen Sie eine Basis für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit – mit den richtigen Partnern und Lösungen an Ihrer Seite.

Checkliste: Zu spät fürs LkSG? Was Sie jetzt tun können

Um den Anschluss zu schaffen, haben wir Ihnen ein Whitepaper erstellt. Es bietet einen Überblick über die wichtigsten Schritte, die Sie jetzt unternehmen sollten, um LkSG-Compliance zu gewährleisten.

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