Maverick Buying – Bedeutung, Risiken und Strategien zur Reduzierung

Maverick Buying beschreibt unkontrollierte Einkäufe außerhalb der festgelegten Einkaufsrichtlinien eines Unternehmens. Während es oft Kosten und Risiken erhöht, kann es in bestimmten Situationen auch Vorteile bringen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Maverick Buying ist, welche Folgen es hat und wie Sie es gezielt reduzieren können.

02. Dezember 2024 | Blog | Source to Pay

Was ist Maverick Buying?

Maverick Buying bezeichnet den Einkauf von Produkten oder Dienstleistungen außerhalb der etablierten Einkaufsrichtlinien eines Unternehmens. Diese „wilden“ Einkäufe geschehen meist, wenn Mitarbeitende eigenständig ohne Genehmigung oder abseits von Rahmenverträgen handeln. Dabei können solche Aktivitäten bewusst oder unbewusst erfolgen – zum Beispiel, wenn Mitarbeitende bestehende Prozesse absichtlich umgehen oder keine Kenntnis über diese haben.

Der Begriff „Maverick“ stammt ursprünglich von Samuel Maverick, einem texanischen Viehzüchter, der seine Rinder nicht brandmarkte, was sie zu „unkontrollierten“ Tieren machte. Übertragen auf den Einkauf beschreibt Maverick Buying also eine Art von unkontrollierter Beschaffung, die zwar in manchen Fällen pragmatisch erscheint, jedoch Nachteile mit sich bringen kann.

Warum ist Maverick Buying problematisch?

Maverick Buying birgt für Unternehmen eine Reihe von Risiken, die sowohl finanzieller als auch operativer Natur sind:

  • Verlust von Kosteneinsparungen: Unternehmen schließen Rahmenverträge mit Lieferanten ab, um durch Bündelung von Volumen bessere Preise und Konditionen zu erzielen. Maverick Buying unterläuft diese Strategie und führt oft zu höheren Kosten.
  • Mangel an Transparenz: Unkontrollierte Einkäufe erschweren die Überwachung und Auswertung von Ausgaben. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Budgetplanung und im Finanzcontrolling führen.
  • Compliance- und Qualitätsrisiken: Produkte oder Dienstleistungen, die außerhalb der etablierten Lieferantennetzwerke gekauft werden, entsprechen möglicherweise nicht den internen Qualitätsstandards oder rechtlichen Anforderungen.
  • Beeinträchtigung von Lieferantenbeziehungen: Maverick Buying kann die Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten belasten, insbesondere wenn vereinbarte Abnahmemengen nicht erreicht werden.

Ein praktisches Beispiel: Ein Mitarbeiter bestellt dringend benötigtes Material bei einem unbekannten Lieferanten, ohne den Einkauf einzubeziehen. Das Material ist möglicherweise teurer, von minderer Qualität oder wird verspätet geliefert, was den Arbeitsprozess stören kann.

Strategien zur Reduzierung von Maverick Buying

Maverick Buying ist selten zufällig – es weist oft auf Schwachstellen in den Einkaufsprozessen hin. Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, ist es entscheidend, den Status quo zu analysieren und die Ursachen genau zu verstehen.

1. Maverick Buying erkennen: Woran liegt es?

Der erste Schritt zur Reduzierung von Maverick Buying ist eine gründliche Analyse der aktuellen Situation. Ein zentraler Indikator hierfür ist die Maverick Buying Quote, die zeigt, wie groß der Anteil unkontrollierter Einkäufe am Gesamtbeschaffungsvolumen ist.
Zur Ermittlung der Quote werden Einkaufs- und Rechnungsdaten analysiert:

  • Abgleich von Bestellungen mit bestehenden Rahmenverträgen und bevorzugten Lieferanten.
  • Überprüfung, ob die festgelegten Beschaffungskanäle genutzt wurden.
  • Identifikation von Abweichungen, z. B. Einkäufe bei nicht gelisteten Lieferanten oder außerhalb der Einkaufsplattformen.

Rechnungsprüfungen und Feedback aus den Fachabteilungen liefern zusätzliche Einblicke in die Gründe für unkontrollierte Beschaffung.

2. Ursachenanalyse: Warum wird Maverick Buying betrieben?

Nach der Ermittlung des Status quo folgt die Ursachenanalyse. Es gilt herauszufinden, warum Mitarbeitende die bestehenden Einkaufsprozesse umgehen. Häufige Gründe sind:

  • Unklare oder komplizierte Einkaufsrichtlinien: Wenn die Vorgaben schwer verständlich sind oder der Aufwand zu hoch erscheint.
  • Lange Genehmigungswege: Verzögerungen in der Beschaffung können dazu führen, dass Mitarbeitende eigenständig handeln.
  • Fehlende passende Lieferanten: Für bestimmte Kategorien oder Bedarfe fehlen Rahmenverträge oder qualifizierte Anbieter.

Identifizieren Sie, in welchen Abteilungen oder für welche Kategorien Maverick Buying am häufigsten auftritt. Häufige Beispiele sind:

  • Indirekte Beschaffung, wie Büromaterial oder Dienstleistungen.
  • Tail-End-Spend, also Ausgaben für kleinere Lieferanten oder wenig frequentierte Kategorien.

Nur durch ein genaues Verständnis der Ursachen können gezielte Maßnahmen entwickelt und langfristig erfolgreiche Strategien implementiert werden.

3. Maßnahmen umsetzen

Sobald die Ursachen identifiziert sind, ist die konsequente Umsetzung von Maßnahmen der nächste Schritt. Ein strukturierter Ansatz hilft dabei, langfristige Ergebnisse zu erzielen. Denn: Strategien sind nur der Anfang. Für eine vollständige Anleitung, wie Sie Maverick Buying nachhaltig reduzieren, haben wir eine kostenlose Checkliste erstellt. Sie enthält praktische Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um Ihre Maverick Buying Quote effektiv zu senken. Jetzt herunterladen und direkt loslegen!

Wann kann Maverick Buying sinnvoll sein?

Sie fragen sich jetzt vielleicht: Gerade ging es noch darum, wie wichtig es ist, die Maverick-Buying-Quote zu senken, und welche Strategien dafür hilfreich sind – und jetzt soll Maverick Buying plötzlich positiv sein?

Die Antwort lautet: JA! Es gibt tatsächlich Situationen, in denen Maverick Buying trotz der Risiken sinnvoll sein kann – vorausgesetzt, es wird gezielt und kontrolliert eingesetzt. Ein klassisches Beispiel dafür sind dringende Bedarfe: Wenn standardisierte Einkaufsprozesse zu zeitaufwendig sind und kritische Materialien oder Dienstleistungen sofort benötigt werden, kann Maverick Buying eine schnelle und pragmatische Lösung bieten.

 

Flexibilität und Innovationsförderung

In dynamischen Märkten kann es hilfreich sein, Alternativen außerhalb der bestehenden Lieferantenbeziehungen auszuprobieren. Mitarbeitende, die eigenständig Entscheidungen treffen, stoßen möglicherweise auf innovative Lieferanten oder Produkte, die das Unternehmen voranbringen könnten.

 

Abwägung zwischen Risiko und Nutzen

Der Schlüssel liegt darin, Maverick Buying auf Einzelfälle zu beschränken und dabei klare Kriterien zu definieren. Beispielsweise könnten Ausnahmen erlaubt sein, wenn die potenziellen Vorteile die Risiken überwiegen – etwa bei Kosteneinsparungen oder der Einführung neuer Technologien.

Dennoch bleibt es wichtig, die langfristigen Auswirkungen zu prüfen: Ist die kurzfristige Flexibilität den Verlust an Kontrolle und Transparenz wert? Eine klare Kommunikation und ein strukturiertes Vorgehen helfen dabei, das Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Prozesssicherheit zu halten.

Unser Fazit zu Maverick Buying

Maverick Buying ist ein weit verbreitetes Problem, das Unternehmen hohe Kosten und Risiken verursachen kann. Um die Kontrolle über den Einkauf zurückzugewinnen, ist es essenziell, zunächst die Maverick Buying Quote zu ermitteln und die Ursachen für unkontrollierte Einkäufe zu analysieren. Klare Prozesse, gezielte Maßnahmen und regelmäßige Fortschrittsmessungen sind entscheidend, um langfristig Erfolge zu erzielen.

Doch nicht jede Abweichung ist per se negativ. Mit einer gezielten Strategie lässt sich ein Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Kontrolle schaffen, das sowohl Effizienz als auch Innovation im Einkauf fördert.

Wenn Sie Ihre Maverick Buying Quote nachhaltig senken und Ihre Einkaufsstrategie optimieren möchten, nutzen Sie unsere kostenlose Checkliste. Sie liefert praktische Ansätze, um gezielt Maßnahmen umzusetzen und den Einkauf in Ihrem Unternehmen auf ein neues Level zu heben. Jetzt herunterladen und starten!

FAQ

  1. Was bedeutet Maverick Buying?
    Maverick Buying bezeichnet den Einkauf von Produkten oder Dienstleistungen außerhalb der festgelegten Einkaufsrichtlinien eines Unternehmens. Dies geschieht oft unkontrolliert und führt zu höheren Kosten und Compliance-Risiken.
  2. Warum ist Maverick Buying problematisch?
    Es untergräbt Einsparpotenziale durch Rahmenverträge, führt zu mangelnder Transparenz und erhöht Risiken wie Qualitätsprobleme oder rechtliche Verstöße.
  3. Wie berechne ich die Maverick Buying Quote?
    Maverick Einkäufe werden durch die Analyse von Einkaufs- und Rechnungsdaten identifiziert. Abweichungen von Rahmenverträgen, bevorzugten Lieferanten oder festgelegten Beschaffungskanälen gelten als Maverick. Rechnungsprüfungen, Ausgabenanalysen und Feedback aus Fachabteilungen helfen bei der Berechnung.
  4. Was sind typische Ursachen für Maverick Buying?
    Häufige Gründe sind komplizierte Einkaufsrichtlinien, ineffiziente Prozesse, fehlende qualifizierte Lieferanten oder unklare Verantwortlichkeiten im Unternehmen.
  5. Wie kann ich Maverick Buying reduzieren?
    Starten Sie mit einer Analyse der Maverick Buying Quote und der Ursachen. Optimieren Sie Prozesse, setzen Sie Einkaufssoftware ein und schulen Sie Mitarbeitende. Für eine detaillierte Anleitung nutzen Sie unsere kostenlose Checkliste, die alle wichtigen Schritte umfasst.

Ihre Checkliste gegen Maverick Buying

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