Was ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protokoll)?
Das Treibhausgasprotokoll (Greenhouse Gas Protocol, GHG-Protokoll) wurde 1998 vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) eingeführt. Das GHG-Protokoll hilft Organisationen bei der Berichterstattung über Ihre Emissionen und die damit verbundenen Folgen. Durch die Standardisierung der Berichterstattung verfügen Organisationen über einen einheitlichen Ansatz zur Bewertung und Berichterstattung ihrer Auswirkungen auf den globalen Klimawandel. Das GHG-Protokoll ist inzwischen weltweit als Rahmen für die Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen anerkannt und steht in engem Zusammenhang mit der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD).
CSRD Whitepaper: Auswirkungen auf Beschaffungsprozesse
Die drei Emissionsbereiche des GHG-Protokolls
Im GHG-Protokoll werden die Treibhausgasemissionen in drei Bereiche unterteilt:
- Direkte Emissionen: Hierbei handelt es sich um Emissionen, die direkt auf dem Firmengelände entstehen, wie zum Beispiel durch Verbrennungsprozesse oder die Nutzung von Transportfahrzeugen des Unternehmens.
- Indirekte Emissionen durch Energieverbrauch: Diese Emissionen entstehen bei der Erzeugung von gekauftem Strom, Dampf und Wärme durch externe Quellen, die mit der von der Organisation beschafften Energie zusammenhängen.
- Weitere indirekte Emissionen: Das umfasst Emissionen, die mit den Aktivitäten der Organisation verbunden sind, jedoch außerhalb ihrer direkten Kontrolle oder Eigentums liegen. Hierzu gehören Emissionen in der Lieferkette, ausgelöst durch Pendelverkehr der Mitarbeiter, Geschäftsreisen und andere indirekte Emissionsquellen.
Das GHG-Protokoll und die CSRD
Im Dezember 2019 wurde der Europäische Green Deal ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein Paket politischer Initiativen, die darauf abzielen, Europa bis 2050 zum ersten “klimaneutralen Kontinent” der Welt zu machen. Die CSRD ist eine Richtlinie, die für den Green Deal von zentraler Bedeutung ist und für mehr Transparenz und eine bessere Qualität der Nachhaltigkeitsinformationen sorgen soll.
Die CSRD verlangt, dass die Nachhaltigkeit Teil des Jahresberichts von Organisationen ist. Dieser Jahresbericht muss die Berichterstattung über die drei im GHG-Protokoll definierten Emissionsbereiche enthalten. Die Integration des GHG-Protokolls trägt dazu bei, die CSRD-Anforderungen für die Emissionsberichterstattung zu erfüllen und zeigt außerdem, wo Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung liegen.
Das GHG-Protokoll und die Beschaffung: Berechnung der Scope-3-Emissionen
Die CSRD wird erhebliche Auswirkungen auf Beschaffungs- und Lieferkettenexperten haben. Dies liegt zum Teil daran, dass Scope-3-Emissionen berechnet werden müssen. Wie bereits erwähnt, gehören dazu die Emissionen in der Lieferkette.
Um diese zu berechnen, können Sie Ausgabendaten verwenden. Dazu werden die Ausgaben in Kategorien eingeteilt. Anhand von Marktdaten können Sie dann berechnen, wie viele Emissionen ein Euro an Ausgaben in einer bestimmten Kategorie verursacht. Im Internet sind verschiedene Datenbanken verfügbar, aus denen hervorgeht, welche Emissionsfaktoren auf welche Ausgabenkategorie angewendet werden sollten.
Für die Ausgabenanalyse ist eine Spend Analysis Software unerlässlich. Wichtig ist, dass das Tool in der Lage ist, Einkäufe zu kategorisieren, um einen Einblick zu erhalten, auf welche Beschaffungskategorien sich die Organisation konzentrieren sollte, um die Emissionen zu reduzieren.
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